PM 115/07 Strom aus Wasserkrafr

Pressemitteilung 115/2007

Kassel setzt auf Strom aus Wasserkraft



Verbraucherzentrale Hessen begrüßt Ökostrom-Bekenntnis der Städtischen Werke AG

Frankfurt, 01.11.2007. Die Stadtwerke Kassel stellen auf Strom aus Wasserkraft um und wollen ihre rund 97.000 Privatkunden künftig nur noch mit Strom aus regenerativen Energien beliefern. Die Verbraucherzentrale Hessen begrüßt diesen Schritt als wichtiges Signal in Richtung Liberalisierung, Wettbewerb und Ökologisierung des deutschen Strommarktes.

Ohne zusätzliche Kosten und ohne eigenes Zutun sollen die rund 97.000 Tarifkunden der Städti-schen Werke Kassel ab sofort ihren Strom zu 100 Die Stadtwerke Kassel werden ihren zugekauften Strom nun künftig nicht mehr über den Energieriesen E.on beziehen, sondern aus skandinavischen Wasserkraftwerken über einen Fünf-Jahres-Vertrag bei Vattenfall.

Die großen Konzerne haben sich im Verlauf der letzten Jahre in viele Stadtwerke eingekauft und können so beim Strombezug und Lieferantenwechsel ein gehöriges Wort mitreden. E.on ist z.B. über seine Tochter Thüga an fast 100 Energieversorgern beteiligt. Der schwedische Stromkonzern Vattenfall ist über seine Tochter Vattenfall Europe, die hierzulande auch Atomkraftwerke betreibt, zu 24,9
Natürlich kommt aus Kasseler Steckdosen künftig kein Strom, der in Schweden produziert wird. Ökostrom-Kunden nutzen dasselbe Leitungssystem wie bisher, in dem sich nach wie vor Strom aus Atom-, Kohle- oder Gaskraftwerken, aus Sonne, Wind oder eben Wasserkraft vermischt. Die Stadtwerke kaufen insofern mit dem Ökostrom die Verpflichtung für den Produzenten ein, Strom aus regenerativen Quellen zu produzieren und ins Netz zu stellen. Auch im Übrigen ändert sich für die Kunden durch den vollzogenen Wechsel des Vorlieferanten nichts. Insbesondere sollen, nach den Verlautbarungen der Städtischen Werke, die Preise für die Verbraucher zumindest im laufenden Geschäftsjahr stabil bleiben.

Im Zuge der Klimadebatte und letztlich auch im Rahmen der erst im August gestarteten Kampagne der Verbraucherzentralen zum Stromanbieterwechsel werden immer mehr Verbraucher auf Anbieter aufmerksam, die auf Ökostrom setzen. Nach den Erfahrungen der Verbraucherzentrale Hessen wird also nicht immer nur auf den billigsten Anbieter geschielt. Der von den Kasseler Stadtwerken verkündete Umstieg könnte daher in Zeiten wachsender Unzufriedenheit mit den vielen Versorgern auch Signalwirkung auf andere Stadtwerke und auf Millionen weiterer Endkunden haben.

“Von einem Trend zu sprechen, ist sicherlich zu früh“, so Jutta Gelbrich, Geschäftsführender Vor-stand der Verbraucherzentrale Hessen e.V. „Dennoch werten wir die Kasseler Entscheidung als wichtigen Schritt zur Steigerung des Gesamtanteils erneuerbarer Energien in Deutschland“, so Gelbrich weiter. Insofern sieht die Verbraucherzentrale Hessen denn auch den Wert des Kasseler Projekts vor allem im Effekt auf den Wettbewerb – das Prädikat Ökostrom dürfte einige wechsel-willige Kunden der Städtischen Werke von ihrer Absicht abhalten. “Eine steigende Nachfrage nach regenerativ erzeugter Energie sehen wir grundsätzlich positiv, da somit mit einem Anstieg der Anbieter von Ökostrom zu rechnen sein wird“, erläutert Gelbrich. Zurzeit werden in Deutschland rund 12
Mit der erst im August diesen Jahres gestarteten Kampagne zum Stromanbieterwechsel möchte die Verbraucherzentrale Hessen wachrütteln und signalisieren: wechseln ist einfach und ohne Risiko möglich. Je mehr Verbraucher ihren Anbieter wechseln, desto mehr kommt der Wettbewerb in Fahrt und desto günstiger werden die Preise für alle. Wird der Strom aus erneuerbaren Energien erzeugt, leistet man gleichzeitig einen Beitrag zum Umwelt- und Klimaschutz.

Die Verbraucherzentrale Hessen empfiehlt aber auch den Kasseler Stromkunden, trotzdem die Augen offen zu halten und Preisvergleiche und Vergleiche zu Herkunft und Zusammensetzung des Stroms anzustellen. Denn auch in Nordhessen gibt es Wechselmöglichkeiten, durch die sich bares Geld sparen lässt und gute Ökostromanbieter lassen sich zum Beispiel am Label „ok-Power“ oder „Grüner Strom“ ausmachen.

Ergänzende Informationen für Verbraucher:

• Persönliche (kostenpflichtige) Beratung dazu in allen Beratungsstellen der Verbraucherzentrale Hessen

• Probleme mit Energieversorgern? Telefonische Rechtsberatung der Verbraucherzentrale Hessen immer dienstags von 10 bis 14 Uhr unter 0900-1-972010. 1,75 € pro Minute aus dem Festnetz der Deutschen Telekom AG – andere (Mobilfunk-) Netzbetreiber können zusätzliche Kosten berechnen.

• Weitergehende aktuelle Informationen zum Thema „Energiepreise/Energiemarkt“ bietet die Verbraucherzentrale Hessen e.V. auch auf ihrer Homepage www.verbraucher.de.

• Informationsmappe „Gaspreise – Preiserhöhungen – Abrechnungen“; die Mappe kostet EUR 2,00. Bestellungen für zusätzlich 2,50 Euro (Portokosten) unter infodienst@verbraucher.de oder 069-972010-30 (AB).

Hessenweites Servicetelefon 01805-972010. 0,14 € pro Minute aus dem Festnetz der Deut-schen Telekom AG – andere (Mobilfunk-) Netzbetreiber können zusätzliche Kosten berechnen. Informationen über das Beratungs- und Seminarangebote sowie die Öffnungszeiten der Bera-tungsstellen der Verbraucherzentrale Hessen; teilweise auch Terminvereinbarung möglich. Keine Beratung!

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