Januar 2020

Obstgarten

Verschiedene Temperaturbereiche an einem Baumstamm können zum Aufplatzen der Rinde führen. Abhilfe schafft ein weißer Farbanstrich, der das Sonnenlicht reflektiert und dadurch geringere Temperaturunterschiede entstehen lässt. Die Farbe kann aus 1,5 kg Branntkalk, 0,6 kg Tapetenkleister und 10 l Wasser angerührt werden. Im Handel angebotene Baumweißer haften oft besser als die Eigenmischung und enthalten teilweise nützliche Nährstoffe.

Die Wurzeln der Quitte sind frostempfindlich. Eine dicke Mulchschicht aus Falllaub bietet Schutz vor starker Kälte. Ebenso empfindlich sind Birnenbäume, die auf eine Quitte veredelt wurden. Quitten-Sämlinge werden gerne als Veredlungsunterlage genommen, wenn die Birnenbäume kompakt und nicht allzu groß werden sollen.

Rodung und Neupflanzung sind zwar beschwerlich, aber manchmal der einzige Weg zu einem bedarfsgerechten Obstgarten. Für eine Neuanlage sprechen kompakt wachsende Baumformen und der Wechsel von anfälligen zu resistenten Sorten. Der Vorteil kleiner Baumformen liegt darin, dass sie weniger Arbeit erfordern, eine Leiter überflüssig machen und bereits in ein bis zwei Jahren Erträge bringen.

Sobald der Boden frostfrei und abgetrocknet ist, können Sie mit dem Pflanzen beginnen. Im Gegensatz zu Pflanzen im Topf, auch genannt Containerware, die beinahe ganzjährig gesetzt werden kann, müssen wurzelnackte Gehölze bis März in die Erde.

Wer noch keine Zeit für den Rückschnitt hatte, kann an trockenen und frostfreien Tagen Kernobst und Beerensträucher auslichten. Entfernen Sie bei diesem Arbeitsgang auch alle Fruchtmumien und erkrankten Zweige. Schneiden Sie die Befallsstelle bis etwa 20 cm weit ins gesunde Holz zurück.

Nagetiere können Baumstämme, vorzugsweise die der jungen Bäume, gefährlich verletzen. Eine Kunststoffmanschette oder ein Drahtgeflecht hält hungrige Mäuler auf Abstand. Sollten bereits Bissstellen vorhanden sein, dann hilft eine Behandlung mit einem Wundverschluss-Mittel.

Stütz- oder Baumpfähle halten nicht ewig. Sie sollten auf Standfestigkeit und die Bindung auf Haltbarkeit kontrolliert werden. Achten Sie auch darauf, dass kein Etikett oder Ähnliches den Ast abschnürt und in die Rinde einwächst.

Meisen, Spatzen und viele andere standorttreue Vögel sehen sich schon jetzt nach Nisthöhlen um. Deshalb ist die Zeit günstig, um neue Nistkästen aufzuhängen und die alten zu säubern. Für das Reinigen sind keine chemischen Mittel erforderlich, es genügt ein gründliches Ausbürsten oder kräftiges Ausspülen mit einem Wasserstrahl.

Viele Singvögel vertilgen eine hohe Anzahl an Insekten. So benötigt ein Meisenpaar in einem Jahr zur Aufzucht ihrer Jungen 10 000 Larven oder Raupen mit einem Gewicht von etwa 30 Kilogramm.

Urheber: Verband Wohneigentum